‘Iberia’ by Isaac Albeniz

am 27.09.2018, 19:30
Preis: keine Angaben

Lust auf Urlaubsstimmungen ? … 90 Minuten Spanien in allen Facetten bietet Burkhard Spinnler, Brüsseler Pianist und Hochschullehrer mit fränkischen Wurzeln. Er spielt den genauso kurzweiligen wie gewaltigen Klavierzyklus IBERIA von Albeniz an einem Abend – und das ist außergewöhnlich:

Alle vier Bände mit jeweils gut 20 Minuten Spieldauer werden die Zuhörer zuverlässig entführen ! –
entführen in eine Welt des Impressionismus in der Belle Epoque. Albéniz, Tastenstar katalanischer Her-kunft, andalusischer Gefühlswelt und Wohnort an der Côte d’Azur bediente sich bei den impressionistischen Farbenspielen à la Debussy und Ravel und versieht sie mit folkloristischen, sehnsüchtigen Erinnerungen an seine alte Heimat – ein Abschiedswerk des zur Entstehungszeit 45-48-jährigen Komponisten, der ja schon kurz vor seinem 49. Geburtstag im Jahre 1909 starb – der Schluß der Iberia ist aber das pure Gegenteil von traurig: man begibt sich mit einer Sevillana in die “Eritaña”, damalige Kultkneipe Sevillas.

Burkard Spinnler ist in Goldbach geboren und lebt in Brüssel. Schwerpunkte seines Solorepertoires sind Werke von Beethoven, Liszt, Ravel, Godowsky und Albéniz, dessen monumentalen Zyklus Iberia er seit 2014 regelmäßig aufführt. Er lehrt am Conservatoire Royal in Brüssel, den Akademien von Alsemberg und Waterloo sowie der alljährlichen Sommerakademie in Dinant.

Isaac Albéniz kam knapp südlich von Spaniens Grenze zu Frankreich zur Welt und starb knapp nördlich der spanischen Grenze in Frankreich – dennoch pflegte er eine lebenslange Liebe zu der Kultur des spanischen Südens und insbesondere zu Andalusien. Als sechsjähriges Wunderkind nimmt er bereits Klavierunterricht am Pariser Conservatoire Supérieure; mit Zehn tritt er in beiden Amerikas auf und bringt schon erste Eigen-kompositionen mit Erfolg zu Gehör.
Ende 1905 beginnt Albéniz sein großes Projekt der IBERIA in 4 Bänden und vollendet den Zyklus von zwölf Einzelstücken bis Anfang 1908, die Orchesterfassung schließt er unmittelbar an – eine ungeheure Kraftanstrengung für den kranken und gegenüber dem Leben desillusionierten Künstler, der umso mehr Lebensfreude und Erzählgenie in sein Meisterwerk investierte.
Angeblich wollte Ravel die Iberia zumindest teilweise für Orchester bearbeiten, gab allerdings diesen Plan auf und komponierte dafür den Bolero. Olivier Messiaen schreibt, es sei für ihn “…. vielleicht d a s Meisterwerk der Klavierliteratur …. wieder und wieder habe ich diese zwölf Stücke gespielt (vor allem Almería, El Polo und Lavapiés), ohne je ein vollkommenes Spiel zu erreichen, denn sie sind von einer fürchterlichen Schwierigkeit. “